
Nachdem die erste TAXarena NRW im vergangenen Jahr in Düsseldorf ihre Premiere hatte, ging es am 26. Juni 2025 für die zweite Ausgabe auf den euronova CAMPUS nach Hürth bei Köln. Die drei Steuerberaterverbände Nordrhein-Westfalens Düsseldorf, Köln und Westfalen-Lippe waren erneut Veranstalter der gut besuchten Messe. Bei guter Stimmung konnten Steuerprofis dort zahlreiche Produkte kennenlernen und Tools testen, die Kanzleien bei vielfältigen Herausforderungen Unterstützung versprechen. Auch abseits der Stände und Vorträge wurde den Teilnehmenden viel geboten, so konnte man sich bei einer Runde Tischtennis austoben oder im Photo Booth Erinnerungen festhalten.
Über 100 Lösungen für zukunftsorientierte Steuerkanzleien
Die Lösungen auf der Innovationsmesse für die Steuerberatungsbranche reichten von klassischer Kanzleisoftware über Mandantenportale und Buchhaltungs-Tools bis hin zu Fachverlagen. Auch Beratungen wie Digitalisierungsbegleiter und Kanzleimarketing-Agenturen kamen nicht zu kurz.
Neben Marktführern wie der DATEV waren auch zahlreiche kleinere Anbieter präsent, so etwa Start-ups, die spannende Lösungen zur E-Rechnung oder Zeiterfassung anbieten. Dabei war bei vielen Anbietern das Thema KI nicht zu übersehen. Und auch in einigen Vorträgen in den Speakers Corners ging es um das Thema KI.
KI-Strategie und klare Nutzungsrichtlinien für Kanzleien unverzichtbar
In seinem Vortrag „KI an, Kopf aus? Warum Sie jetzt auf Sicherheit, Knowhow und Compliance setzen sollten“ gab Dirk Munker von der Firma munker privacy consulting einen praxisnahen Überblick über die bevorstehenden Anforderungen der KI-Verordnung und deren Bedeutung für Steuerkanzleien. Am 1. August 2024 trat die Verordnung in Kraft, seit Februar 2025 ist eine Schulung der Mitarbeitenden in Sachen KI-Kompetenz verpflichtend. Ab August 2026 gelten dann nahezu alle Bestimmungen vollständig – inklusive Vorgaben zu verbotenen Praktiken und dem Umgang mit Hochrisiko-KI-Systemen.
Munker stellte klar, dass es beim KI-Einsatz in Kanzleien nie nur um das System selbst geht, sondern immer um den konkreten Prozess, den es unterstützt – zum Beispiel: Wofür nutzt man ChatGPT, d. h. mit welchem Ziel?
Für Kanzleien bedeute das: Eine fundierte KI-Strategie und eine klare Nutzungsrichtlinie sind unverzichtbar. Zudem müsse geprüft werden, welche Kompetenzen im Team fehlen, um gezielt schulen zu können. Auch bestehende Managementsysteme – etwa Datenschutz, IT oder Qualitätsmanagement – sollten im Hinblick auf KI angepasst werden. Wer diese Grundlagen vernachlässigt, riskiert nicht nur Regelverstöße, sondern auch Fehlentscheidungen im Kanzleialltag.
Fazit: Breite Palette an Lösungen für Steuerkanzleien
Die Offenheit der Steuerprofis auf der Kölner TAXarena zeigt, dass viele Kanzleien das Potenzial von Digitalisierung und KI erkannt haben und neugierig sind, neue Lösungen auszuprobieren. Denn der Vorteil der Implementierung neuer Strategien und Tools liegt für diese auf der Hand: Wer KI-Assistenten bei der Recherche nutzt, den Dokumentenaustausch mit der Mandantschaft vereinfacht und neue Wege im Recruiting geht, wird den Nutzen spüren – etwa in Form eines Zeitgewinns, von dem die Mandantschaft profitiert, oder in Form gesteigerter Beratungsqualität.
Nach den vielen Impulsen auf der TAXarena können die Teilnehmenden nun mit der Umsetzung beginnen. Alle, die sich noch Impulse wünschen, haben auf einer der kommenden Ausgaben der TAXarena die Gelegenheit dazu.